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KommDesign.de — Texte — Usability (4)

Über Metaphern

Metaphern in der Sprache
Lern- und Denk-Metaphern
Interface-Metaphern
Metapher-Typen
Wie Metaphern funktionieren
Konsequenzen

 
   
Der Begriff der Metapher spielt eine nicht geringe Rolle, wenn es um Benutzerfreundlichkeit, Informationsarchitektur und Webdesign geht. Wenn es Schwierigkeiten mit dem Entwurf einer benutzerfreundlichen und konsistenten Oberfläche gibt, lautet eine der Musterlösungen: "Nehmen wir doch eine Metapher". 

Dann wird eine Site so gestaltet, dass sie z.B. wie ein Gebäude oder ein Buch oder eine Bibliothek oder ein Ladengeschäft aussieht, und schon ist das Problem gelöst - vielleicht. Denn Metaphern sind kompliziert und empfindlich, ihre Tragfähigkeit wird leicht überschätzt, und wenn sie überdehnt werden, verlieren sie schnell ihren Nutzen oder werden gar zum Feind.

 
 
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Metaphern in der Sprache

Der Begriff Metapher stammt ursprünglich aus der Sprachforschung. Hier versteht man unter Metaphern Bedeutungen, die über die enge wörtliche Bedeutung des Gesagten hinausgehen. Sie beruhen auf Analogien, oder - um es etwas altmodischer aber deutlicher zu sagen: auf Gleichnissen. Eine Metapher bedeutet also gewissermaßen nicht sich selbst, sie lässt "etwas" als stellvertretend für "etwas anderes" stehen. Betrachten wir uns einmal einige Beispiele:
 
 

Bedeutung Metapher
Größe ...wie ein Elefant
schnelle Aufwärtsentwicklung ...wie eine Rakete
Ende eines Prozesses verlöschen
über sich selbst Nachdenken Nabelschau
arrogant hochnäsig
sehr viel Information ein Steinbruch

 

Derartige Konstruktionen sind nicht ungewöhnlich, tatsächlich durchziehen sie unsere Sprache mit einem dichten Netz von mehr oder weniger hintergründigen Beziehungen und Querverweisen. Das gemeinsame Moment (dies gilt im übrigen für alle Metaphern) ist eine Analogie: Dinge, welche die gleichen Reaktionen bei uns hervorrufen, können wir als identisch auffassen und/oder eines als Symbol für das andere stehen lassen. Ferkel sehen manchmal nicht sonderlich reinlich aus, und deshalb können wir jemanden, der eingesaut (!) ist, als Ferkel bezeichnen. 

Durch Metaphern gewinnt die Sprache an Ausdrucksmöglichkeiten, es kommen Bedeutungsnuancen hinzu, welche die Kommunikation lebendiger und oftmals auch prägnanter machen. Viele Metaphern sind so in unser Sprachrepertoire integriert, dass sie uns überhaupt nicht mehr als solche auffallen. Das "Herz" des Salats ist kein Herz, im "Augenblick" blickt kein Auge, der "Fuß" des Berges hat keine Zehen, und die Regierung "saugt" uns Steuerzahler aus, obwohl weit und breit kein hierfür geeigneter Saugrüssel zu sehen ist.
 

 
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So schön sie sein mögen, Metaphern sind und waren für die Sprachwissenschaft ein Problem. Warum? Eigentlich hat man es in der Wissenschaft gerne, wenn die Dinge eindeutig und möglichst mit formaler Präzision funktionieren, denn dann kann man leicht entsprechende Gesetze finden und Theorien konstruieren (vielleicht sogar ein kleines Förmelchen...?). 

Der Satz... 

"Du hast Dich ja mal wieder wie eine Schrottpresse benommen!" 

...ist nun aber - wenn man ihn einmal präzise versteht - barer Unsinn. Wer kann sich schon wirklich wie eine Schrottpresse benehmen? Und umgekehrt: benehmen sich Schrottpressen überhaupt? Eine eher rhetorische Frage. Andererseits wird jeder diesen Satz spätestens dann präzise verstehen, wenn man erklärt, dass er sich auf die diplomatischen Fähigkeiten der angesprochenen Person bezieht: "Du warst so diplomatisch wie eine Schrottpresse!" Also, ich wäre da echt betroffen.... Trotzdem: in einem präzisen Lexikon, das Begriffe wissenschaftlich sauber definiert, werden Dinge wie Einfühlsamkeit und Diplomatie eher nicht als Merkmale von Schrottpressen auftauchen, das wäre objektiv gesehen abwegig. 

Die Lage wird noch unübersichtlicher, wenn man sich vor Augen hält, dass viele gleichnishafte Bedeutungen, die uns völlig unmissverständlich erscheinen, nur in unserer Kultur existieren. Ein Araber wird beispielsweise große Schwierigkeiten haben zu erkennen, dass sich hinter einem vierblättrigen Kleeblatt etwas Glück Verheißendes verbergen könnte - vielleicht ein Pflanzenlexikon? Und ein zur Erinnerung um den Finger gewickelter Faden dürfte für einen Balinesen höchst mysteriös sein - ein Verband? Die Eule als Symbol der Weisheit im westlichen Kulturkreis gilt in Südostasien als besonders dummes und böses Tier. Ein Sachverhalt, dessen Unkenntnis die UNO einmal viel Geld gekostet hat, da ein erbauliches Informationsfilmchen, das sich dieser Metapher bediente, für den asiatischen Raum komplett neu gedreht werden musste. Weisheit und Eulenhaftigkeit sind also nicht naturgesetzlich miteinander verknüpft und können damit auch nicht als exakte, objektive Bedeutungsrelation definiert werden.

So merkwürdig sie sind. Derart "schwammige" Konstruktionen machen einen Löwenanteil der Leistungsfähigkeit unserer Sprache aus (allerdings ohne Mähne).

 
 
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Lern- und Denk-Metaphern

Metaphern sind allerdings mehr als sprachliche Stilkunststückchen - sehr viel mehr. Immer wenn wir Formulierungen gebrauchen wie "Das ist im Prinzip das Gleiche wie...", "Das funktioniert etwa so wie ein....." greifen wir auf Analogien zurück. Und Analogien sind die Bausteine, aus denen Metaphern gemacht werden. 

Lernen findet z.B. häufig über Analogien statt, ein Sachverhalt, den man besonders deutlich bemerkt, wenn man jemandem etwas erklären soll, von dem er oder sie keinen blassen Schimmer hat. Ein Computerspezialist, der es gut mit Ihnen meint, wird das Fehlschlagen eines Systemstarts auf ihrem neu erworbenen Rechner vielleicht so erklären: "Jetzt schaut er nach, ob er den Treiber für das CD-ROM Laufwerk findet, und weil der im falschen Verzeichnis ist..." Moment! Wer schaut nach? Der Computer? Hat er denn Augen? Nein, denn wir haben es natürlich mit einer Metapher zu tun: Der Computerspezialist macht sich Analogien zwischen Computern und Menschen (beide können Bedingungen prüfen und Arbeitsvorgänge unterbrechen) zunutze, um seine "Er"-Metapher zu konstruieren. Ohne "Ihn" als Verständnisbrücke würde ein unbedarfter Mensch die eigentlichen Vorgänge nicht verstehen - vermutet jedenfalls der hilfsbereite Fachmann (und wahrscheinlich hat er sogar Recht).

Metaphern sind somit eine Denktechnik, mit ihrer Hilfe können Probleme gelöst, Neues gelernt und Zusammenhänge verstanden werden. Unser Denken über neue Probleme führt ja zunächst immer über schon vorhandenes Wissen, und die Gestaltung neuer Technologien geht immer von Vertrautem aus. Ein schönes Beispiel hierfür sind Automobile. Die ersten Autos sahen ähnlich wie Kutschen aus, da die Idee "Fortbewegen auf vier Rädern" bis dahin eben nur in Kutschenform realisiert worden war. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich das Auto als eigene Idee ausgebildet und von seiner Vorläufertechnologie gelöst hatte. Die Metapher der Kutsche, die in den frühen Phasen noch dienlich war, um die anfallenden Designprobleme der neuen Technologie zu lösen, hatte damit ausgedient. Die folgende Abbildung verdeutlicht dies.


Technologieentwicklung als evolutionärer Prozess

 
Dieser Ausflug in die Geschichte des Automobils ist übrigens ebenfalls eine Analogie. Mit dem Internet verhält es sich nämlich genauso. Auch hier haben wir eine völlig neue Technologie, die in der Gestaltung noch auf alten Ideen aufgesetzt ist. Viele typische Internet-Begriffe oder -Slogans wie "Visitenkarte" im Netz, die Online-"Broschüre", "Shops", "Portal" usw. beruhen auf Technologien und Ideen von Gestern. Und genauso, wie man sich zu Zeiten des Ford T-Modells einen Airbag, ABS und Klimaanlagen nicht einmal hätte träumen können, hat sich auch im Web noch nicht herausgestellt, wohin die Reise geht. Wer an einer solchen Entwicklung teilnimmt und sich im Denken zu eng an einzelne Metaphern bindet, kann schnell auf Abwege geraten und im Wettbewerb zurückfallen.  
 
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Interface-Metaphern

Das Grundprinzip der Metaphern im Interface-Design ist das gleiche wie in der Sprache und im Denken. Es gibt eine wie auch immer geartete Ähnlichkeit zwischen einem "Ding" X einerseits und einer Benutzeroberfläche oder auch einer einzelnen Interface-Funktion andererseits. Eine Lupe dient z.B. dazu, Dinge zu suchen, und deshalb ist eine Lupe als Icon für eine Suchroutine sinnvoll und verständlich. Ein Papierkorb nimmt verbrauchte oder weggeworfene Dinge auf, deshalb ist er auf einem Desktop als Icon einleuchtend. Wer das einmal verstanden hat, hat es für alle Zeiten verstanden, und wenn solche intuitiven Lernvorgänge stattfinden können, ist das benutzerfreundlich. 

In einigen Fällen kann die Ähnlichkeit so weitreichend sein, dass eine 1 : 1 Übersetzung von Bedienungselementen und visuellem Design möglich wird, etwa bei Programmen zum Abspielen von Ton- und Videodateien. Hier zwei Beispiele, der VCD Power-Player, und der ALS 4000 Media-Player.

 

kein Foto, sondern ein Screenshot des ALS 4000 Media Players


Screenshot des VCD Power-Players

 
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Mich beeindruckt insbesondere das Modell ALS 400 durch sein Gehäuse in matt-digitaler Bronze, es handelt sich aber nicht wirklich um CD-Player, sondern um eine Metapher. Hinter der Oberfläche ist "nur" Software, mit der Funktionalität eines CD-Players. Die Analogie zum realen Gerät ist hier allerdings so eng, dass wahrscheinlich nur ein Techniker die Unterschiede hinter der Oberfläche erklären könnte. An diesem Beispiel wird auch der Nutzen der Metapher anschaulich: Wenn ich einen CD-Player bedienen kann, kann ich dieses Wissen (Wissen über Geräte, die reale Dinge sind) anwenden, um die Software zu bedienen. Das ist einfach und schön, es erspart Lernen, Nachdenken und Anstrengung - Benutzerfreundlichkeit eben.

Diese Vorgehensweise ist ungemein effektiv, sie birgt aber auch Risiken, nämlich dann, wenn das neu zu verstehende oder zu gestaltende - nennen wir es den Zielbereich der Metapher, hier wäre das die CD-Software - sich vom Quellbereich (dem realen CD-Gerät) unterscheidet. Nehmen wir an, in der CD-Software sei eine Möglichkeit programmiert, einzelne Tonspuren, die beim Aufnehmen der Musik aufgenommen wurden, getrennt anzusteuern, also z.B. die Gesangsstimme in einem Stück vor dem instrumentalen Hintergrund lauter oder leiser zu regeln. Dies sind neue Funktionen, bei deren Bedienung mir mein altes Wissen über CD-Player nicht mehr assistieren kann. Gesetzt den Fall, diese Funktionen wären wirklich verfügbar, würden wir erwarten sie zu finden, wenn das Interface wie ein gewöhnlicher CD-Player aussieht? Oder würde uns unser Wissens-Schema "CD-Player" hier behindern, nach neuen Möglichkeiten gar nicht erst suchen oder auch Dinge falsch verstehen lassen? Diese Gefahr besteht tatsächlich. Wenn eine Metapher zu wörtlich genommen wird, verdeckt sie die neuen Möglichkeiten, erschwert oder verhindert Lernen.

Ein Beispiel aus der eigenen Erfahrung: Unter DOS (in der frühen Kreidezeit der PCs) wurde der Befehl "DEL" (delete) als Befehl für das Löschen von Dateien verwendet. Ich war einigermaßen erstaunt, als ich erfuhr, dass "Löschen" auf einer Festplatte mitnichten ein Löschvorgang, sondern lediglich ein "Freigeben" des durch eine Datei belegten Speicherplatzes war. Die Metapher hatte mich in die Irre geführt, denn mit der Metapher des Löschens auf einem Kasettenrekorder im Kopf hätte ich Stein und Bein geschworen, dass etwas Gelöschtes für alle Zeiten dahin ist. Und der Unterschied ist sehr wesentlich, denn eine scheinbar gelöschte (also vernichtete) Datei unter DOS läßt sich mit etwas Glück wiederherstellen. 
 

 
 
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Metapher-Typen

Die Ähnlichkeit, die dazu führt, dass ein Ding stellvertretend für das andere stehen oder es ersetzen kann, kann auf unterschiedlichen Zusammenhängen aufbauen:

  • Die visuelle Analogie beruht auf ähnlichem Aussehen. Eine Website hat gewisse Ähnlichkeiten mit einer Broschüre (Texte, Layout, Bilder etc.), und deshalb kann man die Denk-Schemata, die man aus der Gestaltung von Broschüren kennt, auf das neue Medium übertragen.
  • Die funktionelle Analogie beruht auf Ähnlichkeiten in der Aufgabe, die ein Interface löst (oder auch nicht). Bestimmte Funktionen des Auswählens von Menüoptionen auf einer Website ähneln Auswahlprozessen im Bereich der Anwendungssoftware, weshalb man die Menüsteuerung auf einer Website analog zu dem Interface einer Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation konstruieren kann. 
  • Eine der derzeit im Web dominierenden ist die "organizational metaphor". Sie basiert auf einer strukturellen Analogie, die - oft nur stillschweigend - behauptet, dass der Aufbau einer Website sinnvoll gestaltet ist, wenn er das Organigramm des Unternehmens widerspiegelt. Das Unternehmen hat Abteilungen, die Website Sektionen, was liegt näher, als beides miteinander zu verbinden?
Ob diese Metaphern richtig und gut sind, sei dahingestellt. Wichtig ist das Prinzip des Vergleichens und Erkennens von Ähnlichkeiten. Um die Sache noch etwas konkreter zu machen werden in der folgenden Tabelle noch einmal Metaphern dargestellt, die sich aus diesen Analogien ableiten lassen:
 
Analogie Metapher Konsequenz: Eine Site muss...
Visuell
sieht aus wie...
ein Werbespot
  • sich bewegen und
  • unterhaltsam sein und
  • Produkte in Szene setzen...
  • Funktionell
    macht das gleiche wie...
    ein Versand-Katalog
  • Bestellmöglichkeiten und
  • Preislisten und
  • Bilder der Produkte enthalten...
  • Strukturell
    ist aufgebaut wie...
    eine Stadt
  • Häuser (Seiten) und
  • Wegweiser und
  • Straßen enthalten...
  •  
     
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    Wie Metaphern funktionieren

    Wir wenden Metaphern meist intuitiv an, um Dinge zu beschreiben oder Probleme zu lösen. Wie geht aber das Denken mit Hilfe einer Metapher vor sich? Nehmen wir als Beispiel die Gebäude-Metapher für Websites, die bis z.B. bis vor kurzem noch von der Dresdner Bank für ihren Internet-Auftritt verwendet wurde. Die folgende Abbildung zeigt, die wesentlichen Zusammenhänge.

     


    Schema einer Metapher

    Der obere graue Kasten enthält die Kernidee oder -analogie der Metapher: Gebäude und Websites haben ähnliche Strukturen. Die beiden Kreise darunter symbolisieren die Denk-Schemata, die für die Konstruktion und Beschreibung von Gebäuden und Websites herangezogen werden. Der "Motor" des Denkens über die Metapher ist die Überschneidungszone zwischen den Denkstrukturen, in der Abbildung als "Austauschbereich" gekennzeichnet. Hier können Problem- oder Gestaltungslösungen, die in einem Bereich entwickelt wurden, auf den anderen übersetzt werden. Der Quell- und Zielbereich der Metapher liegen dabei übrigens nicht von vornherein fest, man kann also Gebäude nach Konzepten einer Website und eine Website nach Konzepten aus der Architektur gestalten.

    Ein Beispiel: Große Gebäude - z.B. ein Kaufhaus - enthalten häufig Wegweiser, die den Besucher/innen anzeigen, wo sie sich befinden und in welchem Stockwerk sie bestimmte Waren finden können. Diese Wegweiser sind analog zu einer Sitemap, die den Besuchern einer Website einen Überblick über das Angebot und die Struktur der Informationen gibt. Das reine Erkennen dieser Analogie führt aber noch nicht weiter. Wenn man allerdings als Webdesigner/in in ein Kaufhaus geht und sich die Wegweiser anschaut, um zu sehen, wo sie aufgestellt sind, wie Waren auf die Stockwerke verteilt und wie die Informationen graphisch dargestellt werden, hat man die Metapher "angewendet". Umgekehrt könnte ein Designer, der einen Wegweiser für ein Kaufhaus entwickeln soll, sich im Internet einige Sitemaps anschauen, um sich anregen oder auf neue Ideen bringen zu lassen.

    Neben diesem produktiven Austauschbereich gibt es noch Merkmale der beiden Begriffe oder Ideen, die für die Metapher irrelevant sind. Wer versucht, eine Website mit Toiletten auszustatten, hat die Gebäude-Metapher überdehnt (um es freundlich auszudrücken). Umgekehrt wäre ein Architekt, der versucht ein Gebäude aus HTML anstatt aus Beton zu bauen, ein Fall für die Nervenklinik. Diese Fehler sind allerdings zu offensichtlich, um gefährlich zu sein. Es kann aber durchaus geschehen, dass wir Merkmale für analog halten, die es eigentlich nicht sind. So hat die Startseite einer Website ganz andere Funktionen, nämlich zu kommunizieren, als die Fassade eines Gebäudes, die ja repräsentieren soll. Wer von der Gebäude-Metapher ausgehend eine "nur" repräsentative Startseite konstruiert, begeht also einen Fehler. Auch die "organizational metaphor" - so plausibel sie den Mitgliedern eines Unternehmens erscheinen mag - ist alles andere als perfekt. Für einen Besucher ist die Struktur seiner Handlungsziele sehr viel wichtiger als mühsam zu lernen, welche Abteilung mit welcher wie verbunden ist.
     

     
     
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    Konsequenzen

    Überlegen Sie doch einmal, welche Metaphern Sie in Ihrer Arbeit leiten. Wenn Sie im Team arbeiten, versuchen Sie auch, die gemeinsamen Metaphern der Teammitglieder zu finden. Auch wenn Sie sie auf den ersten Blick nicht erkennen mögen: Sie sind da! Und wenn Sie sie gefunden haben: Sind sie angemessen? Wo verlieren sie ihre Gültigkeit (das ist immer der Fall, sonst sind es keine Metaphern)? Können Sie vielleicht neue Lösungen finden, indem Sie ihren "Kernbereich" ausweiten, also nach neuen Verbindungen suchen? 

    Dabei gilt: je mehr unterschiedlichere Metaphern herangezogen werden, desto flexibler kann man Denken und Gestalten. Wer zehn Metaphern als Werkzeug zur Verfügung hat, kann Problemen effektiver begegnen als jemand, der nur eine oder zwei kennt. Also: Suchen Sie also nach neuen Metaphern, je ungewöhnlicher desto besser (über Prospekte und Ladengeschäfte und Visitenkarten redet alle Welt). Listen Sie Merkmale des Quell- und Zielbereichs der Metaphern. Überlegen Sie: welche sind sicher, möglicherweise oder auf keinen Fall analog (also übertragbar, nützlich)? Und: Auf welche Innovation weisen die Metaphern möglicherweise hin?
     

    Welches sind 

    Ihre 

    Metaphern?
    Lesetipp zum Thema

    In der "Interface Hall of Shame" der Website "iarchitect.com", finden Sie eine eigene Kategorie mit schlechten Metapher-Anwendungen. Leider liegt die Seite in einem Frame, so dass ich hier nur die URL der Site angeben kann. (Die Metapher-Seite ist aber leicht zu finden)
    http://www.iarchitect.com/index.htm
     

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